Inkcut unter Linux
Um mit dem Schneideplotter sauber arbeite zu können, wird unter Inkscape das Plugin „inkcut“ benötigt. Dieses Plugin läuft derzeit nur unter Linux und ggf. unter OS X; für Windows gibt es zwar im Web einige Hinweise, jedoch hatten wir bislang keinen Erfolg, das Plugin unter Windows zum Laufen zu bringen.
Das Plugin ist notwendig um Ecken sauber zu schneiden. Das Messer beim Schneideplotter arbeitet als Schleppmesser und rotiert um eine vertikale Achse, ähnlich wie die vorderen Räder bei Einkaufswagen. Daher werden Ecken beim Schneiden abgerundet, weil das Messer hinter der Rotationsachse läuft. Um dies zu kompensieren optimiert das Plugin alle Ecken, indem abhängig vom Winkel und den einstellbaren Messerparametern ausgeholt wird, so dass das Messer eine möglichst saubere Ecke schneidet. Dies ist dem Bogen vergleichbar, den ein Fahrzeug mit Anhänger fahren muss, um sicherzustellen, dass der Anhänger sauber um die Ecke läuft.
Nun kommt hinzu, dass unser Plotter nicht über das meistgebrauchte HPGL sondern über DMPL angesteuert wird. Die DMPL-Implementierung des Plotters hat auch eine kleine Schwäche, die dafür sorgt, dass der Plotter bei bestimmten Pfaden hängenbleibt. Hier haben sowohl das Openlab Augsburg als auch der Shackspace Stuttgart Vorarbeit geleistet und eine angepasste Version von Inkscape bereitgestellt.
Die Stuttgarter Variante repariert auch Probleme, die mit abweichenden Namen für die serielle Schnittstelle des USB-Adapters zu tun haben. Wenn die Stuttgarter Variante installiert ist, entfällt der Workaround, einen symbolischen Link für den Gerätenamen zu setzen, wie das zunächst beschrieben war.
Installation
Der Inhalt des ZIP-gepackten Datei aus github wird unter Debian/Ubuntu/Mint oder verwandten Systemen unter /usr/share/inkscape/extensions/ installiert. Wichtig ist dann, dass das Verzeichnis /usr/share/inkscape/extensions/inkcut/app/tmp/ für alle Benutzer beschreibbar gemacht wird, da Inkcut hier temporäre Dateien ablegen möchte.
chmod 777 /usr/share/inkscape/extensions/inkcut/app/tmp/
Unter den oben genannten Linux-Varianten muss nun jeder Benutzer, der den Plotter verwenden will, der Gruppe dialout hinzugefügt werden. Dies geschieht durch das Kommando:
sudo addgroup USER dialout